Wer ist denn eigentlich für die optimale Arbeitsplatzgestaltung im Home-Office verantwortlich?
Die Gestaltung des Home-Office des einzelnen Mitarbeiters unterliegt ebenso der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers wie der Arbeitsplatz im Betrieb und muss selbstverständlich die Kriterien der Arbeitssicherheit erfüllen. Wichtige Fragen bei der Einrichtung sind: Ist eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt worden? Verfügt der Arbeitsplatz über ausreichend Tageslicht und künstliches Licht? Eine Reihe von Unternehmen haben bereits Betriebsvereinbarungen über ihre Heimarbeitsplätze getroffen und entsprechende Standards entwickelt. Andere stehen noch am Anfang. Ich habe einen Test entwickelt, der eine erste ergonomische Einschätzung des Home-Office-Arbeitsplatzes ermöglicht.
Welche sind denn die wichtigsten Kriterien für einen guten Arbeitsplatz zuhause?
Gute Arbeitgeber punkten mit perfekt eingestellten Home-Office-Arbeitsplätzen. Dazu gehören
- ein individuell einstellbarer Arbeitsstuhl
- ein höhenverstellbarer Tisch
- ein separater und ebenfalls individuell über einen Monitortragarm einstellbarer Bildschirm
- eine separate Tastatur und Maus sowie
- ideale Lichtverhältnisse.
Dabei reicht es nicht aus, dem einzelnen Mitarbeiter diese Arbeitsmittel zur Verfügung zu stellen – er muss auch wissen, wie er damit umgeht und worauf es ankommt.
Wie geht man z. B. mit einem Bürostuhl um? Was muss der können?
Bei der Einstellung des Bürostuhls ist die richtige Sitzhöhe wichtig. Die Kniegelenke müssen beim Sitzen senkrecht über den Fersen positioniert sein. Die Rückenlehne des Stuhls ist am besten so eingestellt, dass der am stärksten gewölbte Abschnitt auf der Gürtelhöhe liegt. Der Druck gegen die Rückenlehne fördert Balance und Bewegung beim Sitzen. Das Gewicht der Arme ist vollständig an die Armlehnen abgegeben; Ober- und Unterarm bilden einen Winkel von ca. 90 Grad. Die Tischhöhe ist nach der Höhe der Armlehnen ausgerichtet. Entscheidend hier: Die Schultern sind entspannt.
Das wichtigste Arbeitsmittel im Home-Office dürfte der Rechner sein. Worauf kommt es beim Bildschirm an?
Bei der Einstellung und Neigung des Bildschirms ist darauf zu achten: Die oberste und unterste Zeile müssen ohne Kopfbewegung erfasst werden können. Wichtig sind auch gute Lichtverhältnisse. Der Bildschirm sollte nicht vor dem Fenster stehen, sondern im rechten Winkel dazu, dass das Tageslicht nicht blendet.